Serien für die ganz Kleinen: Kurz & nicht zu aufregend

Ich werde hier einige der Serien vorstellen, in die wir zumindest schon mal reingeschaut haben, damit ihr wisst, worum es geht und was eventuell schwierig sein könnte. Ich teile die Serien mal nach Streaming-Diensten (Netflix, Amazon) und Plattformen (zu YouTube mach ich noch extra was).

Unserer Erfahrung nach sind die meisten Filme für kleine Kinder meist zu lang und oft auch zu aufregend. Serien haben da mehrere Vorteile: Sie sind in der Regel kürzer, die Handlungsstränge sind einfacher zu überblicken und benötigen für ihren Spannungsbogen weniger Dramatik. Zudem ist es leichter sich nach einer 5-Minuten-Folge zu trennen oder noch ein, zwei 5-minütige Folgen anzuhängen, wenn das Ausmachen gerade schwer fällt.

Kindernetz.de

Auf Kindernetz.de (des SWR) findet ihr allgemein eine kuratierte (von einer Redaktion ausgewählte) Sammlung von Kinderserien. Ich stelle hier jene vor, die wir auch selbst schon geschaut haben.

Meine Schmusedecke

Diese Serie habe ich schon ausführlicher auf dem Blog vorgestellt, damals lief sie noch auf Netflix (dort ist sie jetzt nicht mehr verfügbar). In jeder ca. 5-minütigen Folgen steht jeweils ein Schmusedecken-Tier vor einem Problem. Die anderen Tiere versuchen zu helfen. Die Tiere sprechen nicht selbst sondern eine kindliche Erzählerstimme begleitet die Handlung.

Einzelne Folgen gibt es auch auf YouTube (auf Englisch, siehe unten) auf dem Kanal von Studio Film Bilder, die die Serie gestaltet haben. Mehr Folgen findet ihr aber auf Kindernetz.de.

Ich kenne ein Tier …

Mehr Details findet ihr hier. Mehrere Kinder-Teams geben Hinweise auf das gesuchte Tier. Die Zeichner machen unterhaltsame Fehler dabei, bis am Schluss das Tier gefunden wird und in einem Doku-Beitrag nochmal extra vorgestellt. Die Folgen laufen auch auf dem YouTube-Kanal des SWR Kindernetz und auf der Kindernetz.de-Website.

Kika.de

Animanimals

Auch hier hat das Studio Film Bilder seine Finger im Spiel. Die 5-Minuten-Folgen stellen ein Tier in den Fokus, das eine witzige Geschichte erlebt, dem Faultier schmilzt ständig das Eis weg, das Krokodil tut sich alleine schwer beim Soletti knabbern, die Streifen des Zebras spielen verrückt. Die Serie kommt komplett ohne Sprache oder Erzähler aus, ist unterhaltsam und nicht zu schnell geschnitten, daher schon für kleine Zuschauer gut geeignet.

Ein paar Folgen findet ihr auch auch YouTube (siehe unten), derzeit sind die Staffeln aber auch noch auf Netflix und Kika.de abrufbar.

Netflix-Serien für die ganz Kleinen

Pocoyo

Der kleine Pocoyo erlebt mit seinen Freunden der Ente Pato, dem Elefanten Elly, Hündchen Loula und der Schlafmütze Schlummerpieps ca. 7 Minuten lange Entdeckungsreisen. Pro Folge werden 4 der Kurzgeschichten auf Netflix gezeigt.

Die Freunde und Dinge, mit denen sie sich beschäftigen, befinden sich auf einem völlig weißen Grund, es gibt also nichts, das ablenkt. Die Entdeckungsreisen werden von einem freundlichen Erzähler kommentiert, der auch mit den Figuren redet und sie – ein bisschen wie eine unsichtbare Mitwirkender – begleitet. Wenn er Fragen ans Publikum richtet, antwortet ihm ein Chor aus Kinderstimmen (und regt auch die kleinen Zuschauer dazu an, mit zu überlegen).

Abgesehen vom Erzähler sprechen die Figuren recht wenig. Auch wenn Pocoyo als 3- bis 4-Jähriger beschrieben wird, würde ich ihn eher jünger einschätzen, da er selten mehr als 2-Wort-Sätze spricht. Er interessiert sich sehr für ganz alltäglich Dinge, experimientiert damit und macht auch nicht immer alles so, wie es sich Erwachsene (wie der Erzähler) vorstellen. Eine entzückende Serie, die sich schon für ganz kleine Kinde eignet und auch etwas größere noch unterhalten kann.

Wortparty

In der Netflix-Originals Serie laden die vier Tierbabys Känguru Kip, Elefant Bailey, Gepard Franny und Panda Lulu, die kleinen Zuschauer zum Singen, Tanzen und Spielen ein. Auch hier gibt es einen begleitenden Erzähler, die vier Tiere reden aber wesentlich mehr miteinander – deutlich und langsam.

Immer wieder werden die Zuschauer in den 13-minütigen Folgen in die Geschichte miteingebenden, zB fragen sie die Tierbabys, ob sie draussen weiter spielen dürfen (“bitte sagt ja”), begleiten das mit einem Lied und kleinen Tänzen. Der Antwort der Zuschauer (und des Chors an Kinderstimmen, die dann antworte) folgt dann ein Danke-Lied. Pro Episoden-Thema gibt es auch ein Wort-Bild-Ratespiel (Wörter-Wally), bei dem die “großen” Zuschauerkinder den Babys helfen sollen, die richtigen Wörter zu finden.

Abgesehen davon stellen sich in jeder Episode mindestens zwei der Tiere einem typischen Kleinkind-Konflikt (Streit, Missverständnisse, Autonomie usw.). Zu viert findet sich aber immer jemand, um zu vermitteln. Zum Teil geht es dabei halt auch recht erzieherisch zu: Jedem Konflikt folgt das Lied “Lasst den Streit!”. So viel Belehrung müsste meiner Meinung nach wirklich nicht sein, aber die Serie ist ansonsten ganz nett gemacht.

Oonas und Babas Insel

Das kleine Papageientauer-Mädchen Oona und ihr kleines Geschwisterchen Baba leben mit ihrer Familie und anderen Tieren (Robben, Zwergspitzmäuse, Fuchs, Eulen, Einsiedlerkrebse, Meeresschnecken) auf einer kleinen Insel vor Irland. Die Geschichten drehen sich um typisch kindliche Erfahrungen (Entdeckungsfreude, selbstständig werden, mutig sein, Angst haben). Es geht aber auch um ökologische Zusammenhänge auf der und rund um die Papageientaucherinsel (“Puffin Rock”). Begleitet werden die ruhig und entzückend Geschichten – 3 kleine Abenteuer pro 20-minütiger Folge – von einer Erzählerstimme (Christian Ulmen).

Einen Teaser habe ich leider nur auf Englisch gefunden (vom Animationsstudio, das die Serie gestaltet hat):

Buddi

Diese eigenartigen und ganz unterschiedlichen Wesen kommen ganz ohne Sprache aus. Sie spielen, lachen und entdecken die Welt ähnlich wie Babys und auch mit Brabbellauten und Babygelächter. Es gibt rosa und blau, aber keine Geschlechterzuweisungen. In jedem “Abenteuer” entdecken und erforschen sie in einer sanften Klangwelt ein Ding. Pro 12-minütiger Folge entdecken die lustigen Wesen 3 Forschungsobjekte (wie Spiegel, Wind, etc).

Auf mehreren Plattformen

Animanimals

Jede der 4-minütigen Folgen widmet sich einem Tier mit ulkiger Geschichte. Da ist das Zebra, dessen Streifen tun, was sie wollen. Da ist der Löwe, der erst sein Speckbäuchlein abtrainieren muss, bevor er es mit der Gazelle aufnehmen kann. Oder das Krokodil, das alleine am Soletti knabbern scheitert.

Auf Netflix und (derzeit noch) Kika.de

Amazon-Serien für die ganz Kleinen

Die Winzlinge

Diese schöne Serie habe ich auf dem Blog schon mal ausführlicher vorgestellt. Entzückend gemacht, die Serie ist nicht zu actionreich, die Filme schon etwas. Es gibt Compilations auf YouTube (siehe unten) und Staffeln bzw. Filme zu kaufen auf Amazon (nicht in Prime inkludiert).

Tom, der Abschleppwagen

Mit dieser Serie könnt ihr kleinen Autofans eine Freude machen. Die Abenteuer von Tom und seinen Freunden (es gibt auch Serien mit anderen Darstellern, zB “Troy, der Zug”) in Car City sind kurz (ca. 5 min pro Folge) und eigentlich immer auf eine Aufgabe fokussiert.

Die Fahrzeuge selber sprechen nicht, die Erzählerstimme führt durch die Geschichte und redet Tom, kommentiert, was er gerade tut und spricht auch mit den anderen Fahrzeugen. Meist muss Tom einem Freund helfen. Die einzelnen Schritte werden dargestellt und Autofans erfahren einiges übers Werkeln und Reparieren. Oft werden die Zuschauer auch dazu aufgefordert etwas mit zu suchen oder auszuwählen (den richtigen Schraubenschlüssel oder den richtigen Reifen). Und es gibt aber auch Folgen, in denen er seinen Freunden einen neuen Anstrich verpasst (“Toms Lackierwerkstatt”).

Die sehr ruhigen Abläufe und das Erfolgserlebnis am Ende machen die Serie zu einer netten Bildschirmzeit für ganz kleine Zuseher.

Der kleine Maulwurf

1957 wurde die erste Folge ausgestrahlt, damit gehört “Der kleine Maulwurf” wohl zu den Kinderserienklassikern. Auch hier spricht niemand, die 5-minütigen Folgen sind musikalisch untermalt und zum Teil mit tierähnlichen Geräuschen vertont. Abgesehen von den teilweise historischen Geräten, die vorkommen (Fotoapparat mit Blitzpulver, Schallplattenspieler), find ich die Serie immer noch recht zeitgemäß unverfänglich.

So, das war mal die erste Übersicht. Ich werde noch weitere Serien und Filme hinzufügen, wenn ich dazu komme.