Lesestoff mit Daumenkino

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Angsthase: Wo beginnt denn Mut?

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Ich muss zugeben, Rezensionen von Heinz Janischs Büchern fallen mir nicht so leicht, weil seine Texte so sehr die Essenz der Geschichte herausarbeiten. Da wird es für mich schwierig, auf treffende(re) Worte auszuweichen. Deshalb erzähle ich euch die Geschichte mal ziemlich genau so, wie sie im Buch steht:

Alles andere als ängstlich

Die Hasen haben es satt, dass Kinder auf der ganzen Welt als „Angsthasen“ bezeichnet werden.

Janisch beschreibt – wie so oft mit wenigen Worten – von Helga Bansch stimmungsvoll illustriert, wo sich die „Angsthasen“-Rufer gewaltig irren: Die Hasen-Barthaare zittern nämlich nicht vor Angst, sie sind „die feinsten Antennen der Welt“. Und Hasen sind so schnell weg, weil sie echte Rennläufer sind und mit ihren Haken Füchse, Jäger und Jagdhunde in die Verzweiflung treiben.

Die Hasen beantragen, dass alle Kinder, die so „hasenschnell und erfindungsreich“ den Titel „Muthase“ verliehen bekommen. WIR. übrigens. AUCH. Einstimmig beschlossen!

Die Muthasen als Vorbild

Diese internationale Hasenversammlung klärt nicht nur Missverständnisse auf sondern zeigt auch noch den Mut, die Zuschreibungen von Eigenschaften rund um den Begriff “Angsthase” neu zu deuten. Janisch weist mit feinen Gespür immer wieder darauf hin, dass viele Versionen von Stärke und Mut sich manchmal erst bei genauem Hinsehen erschließen (– auch in anderen Büchern wie “Rita”, das ich vor kurzem vorgestellt habe).

“Angsthase” ist ja nicht die einzige (abwertende) Bezeichnung, die Kindern tagein tagaus um die Ohren flattert oder Erwachsen im Kopf herumschwirrt. Wenn wir in den “Angsthasen” die “Muthasen” sehen können, können wir in der “Heulsuse” vielleicht auch die großen Gefühle entdecken, im “Suppenkasper” den Bewegungsdrang und in der Zimperliese die großen kleinen Herausforderungen im (Kinder-)Leben.

Dream-Team Janisch und Bansch

“Angsthase” ist nicht die erste Zusammenarbeit von Helga Bansch und Heinz Janisch, fast jedes Jahr erscheint ein gemeinsames Buch. Die Illustratorin hat bereits mehrfach Texte von Janisch für den Jungbrunnen-Verlag bebildert, darunter “Die Brücke”, “Die Hüte der Frau Strubinski”, “Wir sind alle nett – von A bis Z”  – allesamt als Leseempfehlung in die Kollektion des Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreises aufgenommen und vielfach auch mit anderen Preisen ausgezeichnet. Ihre erste gemeinsame Arbeit “ZackBumm!” erhielt den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und war für Bansch überhaupt der Beginn als Kinderbuch-Illustratorin. Es wäre schön, wenn “Angsthase” dieselbe Anerkennung erhält.

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(Der Titel oben verlinkt auf den Autor, das kleine Bild unten verlinkt auf Amazon.*)

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